Monika Reichard-Viktora
Deutschland
Kontakt: monika.reichard-viktora@gmx.de
Kurz-Vita
geboren 03.04.1945 in München
Gelernte Drogistin, Arzthelferin, Altenpflegerin und Lehrkraft für Berufe im Gesundheitswesen
Gründerin von und Mitarbeiterin in zwei Elterninitiativkindergärten in München 1969 und Eichstätt 1980
Zweijähriger Aufenthalt in Kenia
Gründungsmitglied der “Grünen Eichstätt”
Autodidaktin als Malerin , Lieder-, Prosa- und Lyrikschreiberin
Verschiedene Beteiligungen an Kabarett-Aufführungen, Kunstausstellungen und Lesungen in Bayern.
Statement
FGM und andere Schandtaten
Warum äußere ich, eine weiße Europäerin, mich zu diesem Thema? Ist da etwas von weißer Besserwisserei, Überheblichkeit und Belehrungsmanie oder auch Spätkolonialismus, Rassismus, Kultur und/oder Religionsdiskriminierung unterwegs? Ich glaube nicht. Das Geschehen erreicht mich nicht nur als Mensch, sondern auch als Frau und ich will nicht, dass Frauen weiter so misshandelt werden. Mir dreht sich da nicht nur der Magen um; deshalb mein Beitrag.
Von meinen Gefühlen abgesehen, frage ich mich aber auch, wie es möglich ist, dass ein dermaßen brutales, herzloses Vorgehen gegen kleine Mädchen Jahrtausende lang Praxis sein kann und bis heute fortdauert. Diese Sitte hat keine einzige, nachweisbare, gute Auswirkung.
Frauen und Männer werden nicht reiner, edler oder sonst wie besser, wenn an ihren Geschlechtsteilen etwas weggeschnitten wird. In allen Ländern mit Beschneidungstradition gibt es jede Art von Verbrechen, genau so wie in den nicht beschneidenden Ländern. Der Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein ...
Gottgefällig soll die Prozedur sein, wie manche Prediger behaupten? Mein Blick auf die Schöpfung und den Schöpfer ergibt einen anderen Eindruck vom Willen des Schöpfers, Gottes, Göttin, der Inspiration oder Evolution und von dem Sinn der Schöpfung. ER, SIE, ES -GOTT schuf ALLES und SIEHE ES WAR GUT!
Die Position des Menschen ist es, meiner Empfindung nach, nicht die Schöpfung mäkelig zu kritisieren und Fehler zu verbessern, sondern dem Sinn des Lebens demütig zu dienen und das Geschenk des Seins dankbar, mit Freude und Lust, anzunehmen und weiter in die Welt zu tragen. Oder soll der Mensch sich ein Auge ausreißen, weil perspektivisches Sehen Gefahren birgt? Soll man sich ein Bein abhacken, weil mit zwei Beinen laufen zu schnell sein könnte und auch noch das Tanzen ermöglicht? Soll der Mensch Teile seiner Genitalien wegschneiden um rein und gut zu sein?
Sind nicht die Schamlippen und die Klitoris gottgegeben und ist nicht die Funktion der Klitoris eindeutig die, der Frau Lust zu spenden, bei der körperlichen Vereinigung von Frau und Mann? Das Böse ist nicht in den Geschlechtsteilen lokalisiert und verschwindet folglich auch nicht durch deren Exekution. So einfach ist das nicht, mit der Reinheit. Diese kann allenfalls durch lebenslange , anstrengende Prozesse errungen werden.
Wobei es immer darum geht, selbstverantwortlich und aufrichtig an sich selbst zu arbeiten und nicht, auch nicht aus noch so "anerkanntem" Grund, den anderen zu kastrieren. Die Eliminierung von Geschlechtsteilen war nie Gott gewollt und richtig, und ist es auch heute nicht! Kleinen Kindern wird von den Erwachsenen, welche sie schützen sollten, im Namen unsäglicher Vorstellungen, nicht wieder gut zu machender Schaden an Leib und Seele zugefügt. Es ist an der Zeit, jetzt und heute, die Dinge beim Namen zu nennen und klar und schonungslos zu zeigen, was da gemacht wird. Würde es nicht getan, könnte und müsste es nicht gezeigt werden. Diese Sitte ist kein schützenswertes Gut. Hier darf nichts verniedlicht werden. Das zu schützende, höchste Gut ist hier die Unversehrtheit des Leibes, das Recht auf Selbstbestimmung die Wahrung der Möglichkeiten zu Leibeslust und Lebensfreude des Kindes, der erwachsenen Frau.
Dem Kind wird auf übelste weise Gewalt angetan.
Das muss ein sofortiges Ende haben!
Beitrag / Werk
Lustmord
Acryl auf Leinwand, 50 x 60 cm
Verkaufspreis 400 EUR, davon 50 % Spende an TABU e.V.
"Ich habe mein Bild Lustmord genannt. Es soll daran erinnern das Lust und Lebenslust höchste, schützenswerte Güter sind und nicht ermordet werden dürfen. Sie sollen illustrieren, dass das verstümmelte Mädchen nicht wieder gut zu machenden Schaden an Leib und Seele erleidet und dass es bei dieser Tortur oft von Frauen festgehalten wird. Von Müttern, Tanten, Schwestern, Beschneiderinnen.
Da gibt es etwas um zu erschrecken und auf zu stehen und diesem Tun ein Ende zu bereiten."
© Monika Reichard-Viktora